Whois

Was ist Whois und wie funktioniert das Whois-Protokoll?

Whois ist ein Protokoll und eine Datenbankabfrage, die Informationen über die Registrierung einer Domain bereitstellt. Mit einer Whois-Abfrage können Nutzer Details wie den Namen des Domaininhabers, das Registrierungsdatum, das Ablaufdatum der Domain sowie die Kontaktinformationen des Registrars (der Organisation, die die Domain registriert hat) abrufen. Das Whois-System ist ein grundlegendes Werkzeug im Internet, um die Herkunft und den Status einer Domain zu überprüfen.

Das Whois-Protokoll funktioniert durch Abfragen von Datenbanken, die von Domain-Registraren und Verwaltern betrieben werden. Diese Datenbanken speichern Informationen über die Registrierung und Verwaltung von Domains. Wenn eine Whois-Abfrage durchgeführt wird, durchsucht das System die relevanten Datenbanken nach Informationen zur spezifischen Domain, die abgefragt wird.

Warum ist Whois wichtig?

Whois spielt eine entscheidende Rolle im Management von Domainnamen und bietet Transparenz im Internet. Es ermöglicht die Überprüfung der Authentizität einer Website und hilft bei der Bekämpfung von Missbrauch, indem es Informationen über die Verantwortlichen einer Website bereitstellt. Diese Transparenz ist wichtig, um Vertrauen im Internet aufzubauen und zu wahren.

Welche Informationen werden durch eine Whois-Abfrage bereitgestellt?

Eine typische Whois-Abfrage liefert verschiedene Informationen, darunter:

1. Domaininhaber: Der Name der Person oder Organisation, die die Domain registriert hat.
2. Registrar: Die Organisation, die die Domain verwaltet.
3. Registrierungsdatum: Das Datum, an dem die Domain registriert wurde.
4. Ablaufdatum: Das Datum, an dem die Domain abläuft, wenn sie nicht erneuert wird.
5. Nameserver: Die Server, die für die Übersetzung des Domainnamens in eine IP-Adresse verantwortlich sind.
6. Technischer Kontakt: Informationen über die Person oder Organisation, die technische Fragen zur Domain beantworten kann.

Wie kann man eine Whois-Abfrage durchführen?

Eine Whois-Abfrage kann einfach und schnell über verschiedene Online-Dienste durchgeführt werden. Hier sind die Schritte, um eine Whois-Abfrage durchzuführen:

1. Auswahl eines Whois-Dienstes: Es gibt zahlreiche Websites und Tools, die Whois-Abfragen ermöglichen, darunter beliebte Optionen wie whois.net, ICANN’s offizielle Whois-Seite oder die Webseiten von Domain-Registraren wie GoDaddy, Namecheap oder Google Domains.
2. Eingabe des Domainnamens: Auf der gewählten Whois-Seite befindet sich ein Suchfeld, in das man den gewünschten Domainnamen eingeben kann. Man gibt dort einfach die vollständige Domain (z. B. www.beispielseite.com) ein und startet die Abfrage durch Klicken auf die entsprechende Schaltfläche.
3. Anzeigen der Ergebnisse: Innerhalb weniger Sekunden liefert die Whois-Abfrage die verfügbaren Informationen zur Domain. Dazu gehören unter anderem der Name des Registrars, das Registrierungsdatum, das Ablaufdatum, die Nameserver sowie je nach Datenschutzrichtlinien die Informationen des Domaininhabers und der Kontaktpersonen.
4. Prüfung auf Datenschutz: Falls Whois-Datenschutzdienste aktiviert sind, erscheinen anstelle der persönlichen Daten des Domaininhabers die Kontaktdaten des Registrars oder eines Datenschutzdienstes. In diesen Fällen sind persönliche Details wie Name und Adresse des Inhabers nicht sichtbar.

Welche rechtlichen Aspekte gibt es bei Whois zu beachten?

Die rechtlichen Aspekte bei Whois drehen sich vor allem um den Datenschutz und die öffentliche Zugänglichkeit von personenbezogenen Daten. Da Whois ursprünglich so konzipiert wurde, dass die Daten von Domaininhabern öffentlich einsehbar sind, geraten diese Informationen oft in Konflikt mit modernen Datenschutzgesetzen.

Mit der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der Europäischen Union wurden erhebliche Einschränkungen im Zugang zu personenbezogenen Whois-Daten eingeführt. Dies bedeutet, dass Domaininhaber in der EU ihre persönlichen Daten (wie Name, Adresse und E-Mail) oft anonymisieren lassen können, um ihre Privatsphäre zu schützen. Viele Registrare bieten aus diesem Grund "Datenschutzdienste" an, bei denen statt der echten Kontaktdaten des Inhabers die Informationen des Registrars angezeigt werden.

Ein weiterer rechtlicher Aspekt betrifft die Verantwortung der Domaininhaber. Whois-Daten können in Streitfällen über den Domainbesitz, bei Markenrechtsverletzungen oder bei Cyberkriminalität verwendet werden, um Verantwortliche zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen. Zugleich müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Whois-Daten aktuell und korrekt sind, da falsche Angaben zu Sanktionen oder dem Verlust der Domain führen können. Letztlich befindet sich das Whois-System in einem Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach Transparenz und dem Bedürfnis nach Schutz der Privatsphäre. Diese rechtlichen Herausforderungen könnten zu weiteren Anpassungen der Whois-Richtlinien führen.

Wie schützt man sich vor Missbrauch durch Whois?

Da Whois-Daten öffentlich zugänglich sind, besteht ein Risiko für Missbrauch, beispielsweise durch Spam oder Phishing-Angriffe. Hier sind einige Strategien, um sich zu schützen:

1. Nutzung von Whois-Datenschutzdiensten: Viele Domain-Registrare bieten spezielle Datenschutzdienste an, die es ermöglichen, persönliche Informationen wie Name, Adresse und E-Mail-Adresse durch die Kontaktinformationen des Registrars zu ersetzen. Dadurch wird verhindert, dass diese Daten öffentlich zugänglich sind, was das Risiko von Spam, Phishing und anderen bösartigen Aktivitäten erheblich reduziert.

2. Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Whois-Daten: Es ist wichtig, regelmäßig die eigenen Whois-Daten zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie korrekt und auf dem neuesten Stand sind. Falsche oder veraltete Daten können dazu führen, dass die Domain nicht korrekt verwaltet wird oder nicht geschützt ist. Dies schützt auch vor unberechtigten Änderungen oder Domainübernahmen.

3. Verwendung einer spezifischen E-Mail-Adresse: Statt eine persönliche oder geschäftliche E-Mail-Adresse für die Domainregistrierung zu nutzen, empfiehlt es sich, eine separate E-Mail-Adresse speziell für diesen Zweck zu erstellen. Dadurch kann man das Risiko verringern, Opfer von Spam und Phishing-Angriffen zu werden.

4. Überwachung der Domainaktivität: Domaininhaber sollten Tools verwenden, die verdächtige Aktivitäten rund um ihre Domain überwachen, wie zum Beispiel plötzliche Änderungen in den Whois-Daten oder ungewöhnliche Zugriffe auf ihre Website. Eine solche Überwachung kann helfen, frühzeitig auf mögliche Bedrohungen zu reagieren.